Donnerstag, 26. November 2015

1. Weltkrieg: Teilnehmer aus der Stadt Werther, Nachname mit "J"

(aus: "Das Kirchspiel Werther und der Krieg von 1914-18")

Nachname, Rufname, Beruf, Hausnummer, Dienstzeit, Dienstgrad 

Anführungsstriche (") kennzeichen Brüder. 

Jägermann, Heinrich, Installateur, Nr. 59, 1917, Fahrer

Jerrentrup, Hermann, Landwirt, Nr. 118, 1915-1918, Landsturm

Jerrentrup, Hermann, Schneider, Hausnummer nicht angegeben, 1915 (gefallen), Unteroffizier

Johanning, Wilhelm, Vater, Zigarrenarbeiter, Nr. 219, 1916-1918, Landsturm

", Paul, Sohn, Kaufmann, Nr. 219, 1916-1919, Musketier

Johanningmeier, Wilhelm, Kaufmann, Nr. 27a, 1916-1918, Garde-Füsilier

", Heinrich, Kaufmann, Nr. 27a, 1918, Musketier

Jürgens, Paul, Fabrikbesitzer, Nr. 150, Unteroffizier

Montag, 23. November 2015

Wer ist der kleine Junge? Und was hat er in der Hand?!

Ich weiß ja, wer das Mädchen auf diesem Foto ist: Meine zukünftige Großmutter Anne Gehring, geboren am 24. Januar 1911. 


Was den Kleinen im Matrosenanzug angeht, so bin ich mir aber nicht ganz sicher. Ich denke mal, dass es einer ihrer Brüder war (ich weiß bis jetzt von fünf Brüdern, aber eine Schwester hatte sie nicht). Anne wirkt auch wie die beschützende ältere Schwester.

Wenn es um Kinder geht, dann habe ich immer das Problem, dass ich unheimlich schlecht darin bin, ihr Alter zu schätzen. Ich gehe aber davon aus, dass zwischen Anne und dem Lütten hier mindestens fünf Jahre liegen (aber vielleicht macht die Schleife auf ihrem Kopf sie auch nur optisch größer?).
Demnach würden Willi und Herbert, geboren 1912 und 1913, nicht in Frage kommen. Ich glaube aber nicht, dass der Altersunterschied ganze zehn Jahre beträgt; danach scheidet auch Fritz als Kandidat aus.

Damit bleibt noch einer übrig: Helmut, geboren 1916. Dann lägen die beiden auf dem Foto hier ungefähr fünfeinhalb Jahre auseinander. Könnte hinkommen, oder?

Als nächstes stellt sich dann die Frage, wann das Foto aufgenommen worden ist. Wahrscheinlich liegt die Antwort im Motiv - warum sind nur zwei Kinder auf dem Bild und nicht mehr?

Willi und Herbert starben beide im Mai 1919. Wäre das Foto vorher aufgenommen worden, dann hätte man doch die ganze Rasselbande zusammen zum Fotografen geschickt, oder? Fritz schien noch nicht da zu sein, also entstand die Aufnahme vermutlich vor Mai 1921. Also sind wir ungefähr im Jahr 1920. Demnach wäre Anne ungefähr neun und Helmut, wenn er's denn ist, ungefähr vier.

Aber eine Frage bleibt trotzdem: Was hat der Kleine da in der Hand? Wäre das Bild 100 Jahre jünger, dann würde ich ja auf eine Fernbedienung tippen, aber so...?! 


Sonntag, 15. November 2015

Bleeke oder Häger?

Nicht nur meine Gehrings, sondern auch viele andere Menschen, die in meinem Stammbaum und in Werthers Gedächtnis auftauchen, wohnten im Nordosten von Werther. Aber wohnten sie tätsächlich in Häger oder auf der Bleeke?
Quelle: wikipedia

Heute heißt dieser Ortsteil ganz offiziell "Häger", keine Frage. Kein Mensch sagt Sätze wie: "Wenn Sie die Engerstraße hochfahren, dann kommen Sie nach Bleeke!".

Häger hat es immerhin auch zu seinem eigenen, inzwischen recht informativen Eintrag bei wikipedia geschafft. Ich darf zitieren:

"Während die anderen Ortsteile von Werther bereits im Ravensberger Urbar von 1556 ihre konkreten Vorläufer-Bauerschaften hatten, gab es die Hägeraner Struktur damals noch nicht. Was später Häger wurde, lag zwischen den Bauerschaften und Einzelhöfen und nannte sich Nienhagen, weil es jünger war und nicht zu den Urhagen gehörte. Trotzdem bildete sich eine kleine Siedlungsstruktur der untersten Zentralitätsstufe mit Windmühle, Gasthaus, Händler und später Gewerbebetrieben, beispielsweise in der Flachsbearbeitung und später in der Zigarrenherstellung. In der Folge dieser Ansiedlungen wurde zwischen den Bauerschaften Lenzinghausen, Rotenhagen und Schröttinghausen eine Schule begründet. Den Bereich, an dem sie entstand, nannte man Bleeke, und so gab es die Bleeker Schule. Der Ort hieß ebenfalls Bleeke beziehungsweise Auf der Bleeke (also Auf der Bleiche). Häger als Ortsbezeichnung setzte sich erst zwischen 1930 und 1950 durch."
Ich glaube nicht, dass man diesen letzten Satz so stehen lassen kann.

Zugegeben, in den Kirchenbüchern, die man online einsehen kann (für Werther gehen sie bis 1904), ist in den allermeisten Fällen von "Bleeke" die Rede. In den Standesamtsregistern zur vorletzten Jahrhundertwende verwendete man aber schon den Namen "Häger".

Gehen wir noch ein bisschen weiter zurück. Zu Landkarten zum Beispiel.

In der Uraufnahme 1836-1850, die man bei TIM-online findet, liest man "Häger oder Bleeke", in der "Neuaufnahme 1891-1912" nur noch "Häger".

Ich habe hier diverse Kopien aus der Grundakte von Nr. 33, und auch dort herrscht "Häger" vor.

Warum mache ich mir überhaupt darüber Gedanken?

Ganz einfach: Ich habe keine Lust, ein und denselben Ort in meiner Datenbank unter zig verschiedenen Bezeichnungen zu finden. Es wäre doch irgendwie doof zu lesen, wenn jemand in "Bleeke 33" geboren und in "Häger 33" gestorben ist, wenn sich Geburt und Tod in ein und demselben Gebäude ereigneten.

Ortsbezeichnungen sind ja sowieso ein generelles Problem in der Eingabe, das sich hier noch zusätzlich kompliziert. Spätestens dann, wenn man an dem Punkt ankommt, an dem die Straßennamen eingeführt wurden, rauft man sich die Haare...! 

Was die "Bleeke-oder-Häger-Frage" angeht: Ich für mich habe beschlossen, im Stammbaum nur noch "Häger" zu verwenden. Zum einen kann man nicht genau sagen, wann sich genau der Übergang von der einen zur anderen Bezeichnung abgespielt hat (und ob die Einwohner sich überhaupt an das gehalten haben, was Beamte und Pastoren in ihre Akten und Kirchenbücher geschrieben haben), und zum anderen dürfte es eine Erleichterung für die Leute sein, an die ich Daten weitergebe. Denn wie gesagt: Heute ist es


Obwohl... es gibt da noch diese Straße namens "Auf der Bleeke"... aber ein "Hägerfeld" gibt's auch.