Sonntag, 24. Februar 2013

Werthers Gedächtnis: Familiennamen mit "E"

Im Moment bin ich gerade dabei, die Engelbrechts, Ellerbrocks, Esselmanns etc. zu bearbeiten. Deshalb hier die Wertheraner Familiennamen mit "E" (Stand: 25.02.13):

Ebeler, Ebke, Eck, Eckel, Eckernkamp, Eggering, Eggeringhaus, Eggerling, Eggersmann, Eggert, Eikermann, Eickhoff, Eickmeyer, Einhaus, Eismann, Elbrächter, Elbrecht, Eler, Eling, Elleken, Ellerbrake, Ellerbrock, Ellermann, Ellersieck, Endeler, Endte, Engel, Engelbrecht, Engeling, Engelke, Engelmann, Erbeck, Erdbrink, Erdtmann, Ermshaus, Ernst, Esdar, Esselmann, von Essen, Esser, Eveler, Ewering. 

Auffällig oft vertreten sind die Familien Ellerbrock und Ermshaus, aber auch die Esselmanns und die Engelbrechts. Die Familien Esdar und Esser gehen mir manchmal doch ein bisschen auf die Nerven, weil die beiden Familiennamen teilweise synonym verwendet werden. Innerhalb einer Familie wird die Hälfte der Kinder als "Esser", die andere Hälfte als "Esdar" geboren. Die Ostwestfalen haben sich eben doch nicht immer klar ausgedrückt. Aber das liegt wahrscheinlich an unserer Angewohnheit, die letzte Silbe sträflich zu vernachlässigen...

Noch eine kleine Anmerkung, was die "Erbecks" angeht: Ich werde sie wahrscheinlich über kurz oder lang  bei den Overbecks mit einarbeiten müssen, weil es im Grunde derselbe Name ist. Genauso, wie die Ewerings/Everings in früheren Zeiten auch mal als "Öferings" auftauchten.

Die Arbeit ist eben noch lange nicht vorbei... 

Freitag, 15. Februar 2013

Herzlichen Glückwunsch...

... Opa Schwentker!

Dieser junge Mann hier ist mein Großvater, Hermann Peter Heinrich Schwentker (1908-1966).






Heute wäre er 105 geworden.

Schade, dass ich ihn um knapp 7 Jahre verpasst habe. Ich hätte ihn gerne kennengelernt.

Montag, 11. Februar 2013

An Tagen wie diesen...

In die Geschichtsschreibung zumindest der katholischen Kirche wird dieser Tag wohl als historisch eingehen. Unsere Vorfahren der letzten 700+ Jahre hätten sich wohl nicht träumen lassen, dass wir es tatsächlich einmal erleben, dass ein Papst zurücktritt.

Und das auch noch am Rosenmontag. Das nenne ich Timing.

Nur zur Erinnerung: Als das zum letzten Mal passiert ist (und das war laut wikipedia im Jahr 1415, laut aktueller Fernsehberichterstattung im Jahr 1294 - was bitte stimmt denn nun?), war Martin Luther in jedem Fall noch nicht einmal geboren und vom Führen von Kirchenbüchern war man noch weit entfernt.

Ich fuhr gerade über den Hapken von Halle nach Werther, als ich im Autoradio davon gehört habe. Meine erste Reaktion auf die Nachricht war wohl typisch: Ist das ein Scherz?! Anscheinend nicht. Hmm.

Reaktion Nr. 2: "Unter meiner Namensvetterin tritt sogar der Papst zurück. Erstaunlich, welche Ausmaße das im Moment annimmt. Minister, Bundespräsidenten, Königin Beatrix ja, klar, die schon, aber der Papst?!"

Schon in den letzten Monaten ist das Thema "Kirche" als solches wieder ziemlich aktuell geworden. Die Medien sind dabei, alle möglichen und scheinbar unmöglichen Facetten insbesondere der katholischen Kirche zu hinterfragen. Der erste Rücktritt eines Papstes in der Neuzeit wird da natürlich noch einmal Öl ins Feuer gießen.

Das bringt mich zu der Frage: Wissen wir eigentlich, wie religiös unsere Vorfahren waren?

Manchmal haben wir Glück, und der jeweilige Pfarrer hat im Sterbeeintrag etwas darüber geschrieben. Ab und an finden wir einen Eintrag, dass jemand aus der jeweiligen Kirche ausgetreten ist (unsere Nachkommen werden diese Art von Einträgen wohl öfter vorfinden als wir).

Die meisten meiner Vorfahren waren protestantisch, was ja auch kein Wunder ist, wenn man sich die Geschichte hier im Ravensberger Land einschließlich der Erweckungsbewegung Mitte des 19. Jahrhunderts anguckt. Eine Linie (Clara Grünkemeyer und ihre Vorfahren) war katholisch. Aber das muss ja nicht tatsächlich heißen, dass man auch religiös war. Kirchenzugehörigkeit und Glaube können durchaus zweierlei sein.

Spiritualität, in welchem Sinne auch immer, ist Teil unserer Persönlichkeit. Sie war also auch Teil der Persönlichkeit unserer Vorfahren. Von einem meiner Urgroßväter weiß ich, dass er sehr fromm war. Bei einem anderen weiß ich, dass er zumindest einem Posaunenchor erlaubt hat, auf seinem Boden zu üben, was dafür spricht, dass er der Erweckungsbewegung nahe gestanden haben dürfte. Von meinem Vorfahren Caspar Henrich Hunger genannt Trebbe (1729-1803) bin ich im Besitz einer Transkription seines Tagebuches, aus dem man schließen kann, dass er tatsächlich gläubig war.

Letztlich muss ich aber zugeben, dass dies ein Bereich ist, den ich bei meinen Forschungen bis jetzt etwas vernachlässigt habe. Das wird sich in der nächsten Zeit wohl ändern...

Ich werde mich hüten, hier religiöse Diskussionen zum Zaun zu brechen. Deshalb beende ich diesen Post mit meiner Reaktion Nr. 3: Jedem sei ein Ruhestand gegönnt. Auch wenn ich mit ihm nicht allzu oft einer Meinung bin.

Samstag, 9. Februar 2013

Werthers Gedächtnis: Familien mit "R"

Hier die Wertheraner Familiennamen, die ich bis jetzt in "Werthers Gedächtnis" erfasst habe und die mit "R" beginnen:

Rabe, Racherbäumer, Racob, Rahmann, Rahtert, Ramforth, Ramhorst, Ramsbrook, Rasmussen, Ratz, Rau, Rave,
Reckert, Reckeweg, Reckler, Reckmeyer, Redecker, Redemeyer, Regelmann, Reiersloh, Reiking, Reinemann, Reinhard, Reinke, Reinköster, Reipschläger, Remmerbach, Rennebaum, Rentsch, Rettberg,
Richter, Riddendorf, Rieke, Riedenklau, Rieneke, Riensch, Riepe, Riesenbeck, Ringstmeyer, Rinhoff, Ritter,
Rodenbrok, Rodermann, Rötemeier, Roländer, Rolap, Rolf, Rollmann, Rommel, Ronsieck, Rose, Rosenbaum, Rosendahl, Rottmann,
Rudorf (Ruhdorf), Rübbeke, Rueffstedt, Rürup, Rüter, Ruf, Ruhirt, Ruhm, Ruländer, Rumann, Runde, Runge, Ruthmann, Ruwwe, Ruwendiek. 

Stand: 09.02.13

Werthers Gedächtnis: Wertheraner Familien mit "Q"

Hier die Wertheraner Familiennamen, die ich bis jetzt in "Werthers Gedächtnis"erfasst habe und die mit "Q" beginnen:

Quelle, Quermann, Quernheim, Quest

Stand: 09.02.13

Samstag, 2. Februar 2013

Tyskerbarna - Deutschenkinder

Für alle diejenigen, die sich gewundert haben, dass ich in den beiden letzten Januarwochen so wenig habe von mir hören lassen: Ja, ich war tatsächlich im Urlaub...

... und zwar in Norwegen. Zuerst ging es mit der Fähre nach Oslo. Schon allein die morgendliche Fahrt durch den Oslofjord war herrlich!


Nach zwei Tagen in der norwegischen Hauptstadt ging es dann weiter gen Norden nach Geilo zum Vikingtreffet 2013. Für alle, die damit nichts anfangen können: Es handelt sich um ein Offroader-Treffen - Geländefahren im Schnee. Und die Runden auf dem zugefrorenen See am Dagali Flyplass sind last not least auch kein schlechtes Training für das Fahren auf Glatteis auch in heimischen Gefilden...

Ja, das ist die Genealogin am Steuer dieses niedlichen kleinen Vehikels.


Gut, dieser Trip als solcher hatte wenig mit Genealogie zu tun. Trotzdem hat er mich in einem Punkt nachdenklich werden lassen:  
Wie steht es eigentlich mit den deutsch-norwegischen Familienbeziehungen? 

Heute kommen wir Deutschen ja in Frieden, und zwar entweder, um uns dieses wirklich wunderschöne Land aus dem touristischen Blickwinkel anzugucken oder auch um dort zu arbeiten. Wir bekommen in den Medien ja auch oft das Bild von den glücklichen Skandinaviern mit ihren tollen Sozialsystemen und der offenen Gesellschaft vermittelt. Und inzwischen wird man als Deutscher auch nicht mehr schief angeguckt - es wurden uns jedenfalls keine rechten Arme entgegegengereckt. Alles in Allem kann ich einen Urlaub in Norwegen wirklich jedem empfehlen.

Die Beziehungen waren jedoch nicht immer so entspannt.

Vom April 1940 bis zur Kapitulation am 8. Mai 1945 war Norwegen von der deutschen Wehrmacht besetzt. Und wie immer, wenn ein Land das andere besetzt, so kommen sich auch die Menschen näher. Manchmal freiwillig, manchmal zwangsweise, manchmal auf einer Ebene, die sich nicht so einfach definieren lässt, sondern irgendwo dazwischen liegen dürfte.

Aus diesen deutsch-norwegischen Begegnungen und Beziehungen entstanden naturgemäß auch Kinder, und zwar nicht gerade wenige. Nach Schätzungen wurden in dieser Zeit bis zu 12.000 Kinder gezeugt, davon 8.000 im Rahmen des Lebensborn-Programms. Auch in Geilo wurde ein Lebensborn-Heim mit Betten für 60 Mütter und 20 Kindern betrieben. (Quelle: wikipedia).

Man kann sich also vorstellen, dass die Familienforschung damit vor gewisse tatsächliche Probleme gestellt wird. Die "Tyskerbarna" ("Deutschenkinder") und ihre Mütter (im Volksmund "Tykertoser" - also grob übersetzt "Deutschenflittchen" genannt) hatten es nun wirklich nicht leicht. Um noch einmal wikipedia zu zitieren:

"Nach dem Krieg wurden vor allem in Norwegen eine große Anzahl dieser Kinder misshandelt, sexuell missbraucht, psychiatrisiert und zwangsadoptiert, was nicht wenige in den Suizid getrieben hat. In Norwegen attestierte ein Oberarzt allen „Deutschkindern“ aus den Lebensbornheimen nach Ende der Okkupation kollektiv die Diagnose „schwachsinnig und abweichlerisches Verhalten“. Die Begründung: Frauen, die mit Deutschen fraternisiert hätten, seien im Allgemeinen „schwach begabte und asoziale Psychopathen, zum Teil hochgradig schwachsinnig“. Es sei davon auszugehen, dass ihre Kinder dies geerbt hätten. „Vater ist Deutscher“ genügte zur Einweisung. Teilweise waren sie auch medizinischen Versuchen mit LSD und anderen Rauschgiften ausgesetzt. Ihre Ausweispapiere wurden vernichtet, gefälscht oder bis 1986 als „Geheimmaterial“ zurückgehalten."

Man kann es sich heute schon fast nicht mehr vorstellen, oder? Das Bild, das wir heute von der norwegischen Gesellschaft haben, ist eben doch ein völlig anderes. Und das ist auch gut so.

Was bedeutet das nun für die Familienforscher? Nun, zum einen eine gewisse Ungewissheit auf beiden Seiten.

Es wird sicherlich auch heute noch in Deutschland einige Menschen geben, deren Väter im 2. Weltkrieg in Norwegen stationiert waren und damals Kinder gezeugt haben, ohne dass es die Familie zu Hause im Einzelnen - wenn überhaupt - erfahren hat. Es könnten also noch immer bislang unbekannte Halbgeschwister oder norwegische Cousins und Cousinen vorhanden sein.

Auch auf der norwegischen Seite dürfte die Familienforschung verkompliziert werden, zum einen, weil - wenn man wikipedia folgt - ein Teil der Ausweispapiere unbrauchbar gemacht bzw. vernichtet wurde. Gleichzeitig sind auch in Deutschland viele Akten aus dem 2. Weltkrieg durch die Bomben auf Berlin kurz vor Kriegsende unwiederbringlich vernichtet worden, so dass es schwierig sein dürfte, nachzuvollziehen, welcher "Hans Müller" oder "Fritz Schmidt" denn nun tatsächlich der biologische Vater gewesen ist. Hier sehe ich einen sinnvollen Einsatz für die DNA-Technologie, die vor einer Generation ja noch gar nicht zur Verfügung stand.

Und da soll noch jemand sagen, dass die forensische Genealogie keine Herausforderungen bietet?